Männerchor Geistingen probt wieder im Pfarrheim
Wir sind alle Freunde
Dirigent Pavel Brochin, dem Chorvorstand um den Vorsitzenden Markus Linten und letztlich den Sängern des MGV Geistingen fiel bei der jüngsten Präsenzprobe im Pfarrsaal in Geistingen, ein Stein vom Herzen. Wie hatte man sich darauf gefreut, wieder die Stimme zu erheben und musikalisch miteinander zu agieren. Es herrscht beim traditionellen Männerchor die Herdenimmunität und so konnte man nach Herzenslust nach den Noten greifen, nachdem Brochin mit den Sängern gezielte Atem-, Stimm- und Singübungen ausgeführt hatte.
Die konzentrierten Singstimmen ließen sich dabei von ihrem langjährigen Chorleiter bereitwillig anleiten und nahmen seine Tipps an. Das ließ sich bei der angenehmen und konstruktiven Chor-arbeit deutlich spüren. Für diese hatte Brochin zwei Chorsätze herausgesucht, die die Dankbarkeit der Herzen priesen und die er vertont hat. Auf diese Weise wird das Repertoire erweitert, wobei die Sänger eine authentische Interpretation und Einstudierung erfahren.
Das konnte man bei der besagten Chorprobe erleben. Die Chorarrangements sind romantisierende Sätze, die man nicht leicht vom Blatt singen kann. Das gilt für „Wir sind keine Inseln im Meer“ („No man is an island“), von den amerikanischen Pop-Vokalisten „The Lettermen“ in den sechziger Jahren populär gemacht, und für das Traditional „Every time I feel the spirit“ (Spür in Deinen Geist). Die Liedtexte beschäftigen sich mit dem tröstenden und verbindenden Geist der Musik sowie mit der Schöpferkraft Gottes.
Der Dirigent betrieb recht aufschlussreich bei der anschaulichen und instruktiven Einstudierung eine ausgeprägte Stimmbildung. Dabei lobte er seine Akteure für ihren Fleiß, obwohl er bei Intonationstrübungen konsequent eingriff.
Er versteht sein Handwerk wirklich in allen stimmlichen und klanglichen Facetten und bringt es immer wieder auf den berühmten Punkt! Man kann nur mit offenem Mund und sicherer Stimme überzeugend singen und die Töne richtig gestalten.
Das gipfelte in der Erkenntnis (nicht für ihn, sondern für die Sänger!), dass der zweite Chorsatz wie ein Gebet gegen Himmel steigen sollte. Der Dirigent als witziger Poet. Die Geistinger Sänger sind wahrlich um ihn zu beneiden.
Nun fiebern er und Markus Linten, dass vor dem diesjährigen Weihnachtsfest wieder in der Geistinger Pfarrkirche konzertiert werden kann.
Text und Fotos von Walter Dohr